Häufig gestellte Fragen

Antworten

Mit welchen Problemen wenden sich Menschen an die TelefonSeelsorge?

Die Probleme, mit denen sich die Anrufenden oder Ratsuchenden im Chat hier melden, sind sehr vielfältig. Wenn Menschen z. B. in eine Krise kommen, Suizidgedanken haben oder einfach mal mit jemandem Außenstehenden  reden/schreiben möchten. Im Gespräch/Chat kann es um Fragen oder Probleme in der Familie oder in der Partnerschaft gehen. Auch Missbrauchserlebnisse oder eine Erkrankung kann ein Gesprächsanlass sein oder ein fehlender Ansprechpartner im Alltag.

Kann ich zu jeder Zeit jemanden erreichen?

Unter dem Anschluss der beiden Rufnummern 08001110111 und 08001110222 ist rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres ein/e TelefonseelsorgerIn zu erreichen. Wenn schon ein Gespräch geführt wird, hören Sie das Besetztzeichen. Dann versuchen Sie es bitte später noch einmal. Chattermine finden Sie auf der Homepage unter www.telefonseelsorge.de.

Wie kann mir denn die TelefonSeelsorge helfen?

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten eine spezielle Ausbildung für die Seelsorge und Begleitung am Telefon und im Chat. Erst wenn sie diese absolviert haben, dürfen sie die Arbeit am Telefon und im Chat aufnehmen. Dort zu helfen kann bedeuten, für die Ratsuchenden Zeit zu haben, ihnen einfach „zuzuhören“, sie zu trösten und zu ermutigen, mit ihnen etwas zu klären, sie in einer Lebensphase zu begleiten oder auch kompetente Fachstellen zu vermitteln. Den Ratsuchenden zu helfen, dass sie die Kraft für ihren eigenen Weg finden, sehen wir als unsere immer wiederkehrende Aufgabe an.

Bleibe ich wirklich anonym oder können Sie auf dem Display sehen, von welchem Telefonanschluss der Anruf kommt?

Wir fragen Anrufende nicht nach ihrem Namen, manchmal sagen sie ihn von sich aus. In unserer Kooperation mit der Deutschen Telekom gilt die Absprache, dass keine Telefonnummer in unserem Display erscheinen darf. Auch in Ihrer Telefonrechnung taucht kein Hinweis auf Ihren Anruf bei uns auf. Das Gespräch bleibt also für beide Seiten anonym.

Ist mein Kontakt mit Ihnen an irgendwelche Bedingungen oder Erwartungen geknüpft?

An die TelefonSeelsorge können sich Menschen wenden, ganz gleich welcher Religion oder Nationalität sie angehören. Unser Angebot richtet sich an alle Menschen, die Begleitung, Unterstützung und „Sorge um die Seele” suchen. Allerdings kann die TelefonSeelsorge nicht jedem Anliegen in jeder Situation entsprechen. Das gilt besonders für „Gespräche“, die die Grenzen und die Würde der MitarbeiterInnen am Telefon und im Chat verletzen.

Bieten Sie auch Seelsorge per Chat oder Mail an?

Seit 25 Jahren bietet die TelefonSeelsorge auf Bundesebene auch Seelsorge im Internet an. Um diese Möglichkeit zu nutzen, rufen Sie die Homepage www.telefonseelsorge.de auf und wählen auf der Startseite zwischen Chat- oder Mailberatung aus. Oder Sie kommen direkt über unsere Homepage zum Chat. Die weiteren Schritte werden dann genau beschrieben. Unsere Stelle beteiligt sich seit 2002 an der ChatSeelsorge.

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, wenn ich mich für die Arbeit bei der TelefonSeelsorge interessiere?

  • Voraussetzung für die Seelsorge und Begleitung der Anrufenden am Telefon und im Chat ist ein Interesse an der Auseinandersetzung mit Menschen und ihren „verschiedenen Welten”, in denen sie leben
  • Mit einigen Schlagworten gesprochen brauchen zukünftige MitarbeiterInnen Einfühlungsvermögen, um in den Gesprächen mit Ratsuchenden eigenständig und reflektiert zu sein
  • Selbstwahrnehmung, um mit den Anforderungen am Telefon situationsgemäß umgehen zu können
  • Flexibilität, um der Verschiedenartigkeit der Anliegen gerecht zu werden: Teamorientiertheit und Kritikfähigkeit für die gegenseitige Unterstützung und Korrektur in den Supervisionsgruppen
  • Offenheit in religiösen und gesellschaftlichen Fragen, um Anrufende dort abzuholen wo sie gerade stehen
  • Belastbarkeit, um die teils schweren (Lebens-)Themen der Ratsuchenden mittragen zu können
  • Wenn Sie mit diesen Haltungen und Herangehensweisen auf Grund ihrer Lebens- und Berufsbiografie persönlich etwas verbinden können oder wenn Sie daran interessiert sind, dazu zu lernen, könnte diese ehrenamtliche Arbeit für Sie sinn- und gewinnbringend sein

Wie viel Zeit muss ich monatlich für diese ehrenamtliche Arbeit einplanen?

Die Ausbildung umfasst drei Wochenenden sowie 16 Halbtagesseminare. Näheres siehe unter „Ausbildung“. Die ausgebildeten TelefonseelsorgerInnen sitzen ca. 15 Stunden monatlich (in drei Schichten) am Telefon oder im Chat. Sie nehmen einmal monatlich an den Supervisionsgruppen teil, die ebenso wie die Ausbildungsgruppen nicht während der Schulferienzeit angeboten werden.

Wo findet die Ausbildung statt?

In Bad Bederkesa.

Was kostet mich die Ausbildung?

Sie bezahlen für die Ausbildung nichts. Im Gegenzug erwarten wir Ihre Bereitschaft drei Jahre Dienst am Telefon zu leisten. An den Wochenendseminaren bezahlen Sie einen Eigenanteil von jeweils 50 Euro als Verpflegungsbeitrag. Für Menschen, denen das gar nicht möglich ist, finden wir eine Lösung.

Wie werde ich auf die Tätigkeit vorbereitet?

Die Grundausbildung dauert ein Jahr und umfasst drei Wochenend- und 16 Halbtagesseminare (jeweils 4 Stunden abends von 17 – 21 Uhr). In Gruppen von 12-15 TeilnehmerInnen lernen die Ehrenamtlichen sich selbst besser kennen, ihre eigenen Fähigkeiten bewusster wahrzunehmen und zu entfalten, ihre Reaktionen auf andere Menschen und Situationen einzuschätzen und adäquat in die Arbeit einzubringen. Themen der Ausbildung sind u.a.:

  • Methoden der Gesprächsführung (partnerzentriert, ressourcenorientiert)
  • Selbsterfahrung, Körperwahrnehmung
  • Nähe und Distanz, Grenzen
  • Paarbeziehungen, Einsamkeit
  • Krisentheorie und Krisenintervention
  • Umgang mit Suizidgefährdeten
  • Sucht (Alkohol u.a.), Depression
  • Familie, Normen und Werte
  • Trauer und Trauerphasen

Im letzten Drittel der Grundausbildung bekommen die Auszubildenden
in einer Praktikumsphase (45 Stunden) unter Begleitung von erfahrenen
TelefonseelsorgerInnen Einblick in ihr zukünftiges Arbeitsfeld.

Welche Möglichkeiten haben MitarbeiterInnen sich psychisch zu entlasten?

Den MitarbeiterInnen stehen die Supervisionsgruppen zur Verfügung um sich psychisch zu entlasten, aber auch um sich weiterzubilden, um in einen gegenseitigen fachlichen Austausch zu treten und Gespräche, bzw. persönliches Gesprächsverhalten zu reflektieren. In bzw. nach akut belastenden (Gesprächs-)Situationen sind aber auch die hauptamtlichen MitarbeiterInnen und die Mentoren für Entlastungsgespräche da.